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Die 3. Sitzung des Rates fand am Abend des 24.06.2021 erneut in der Aula des Niklas-Luhmann-Gymnasiums statt. Besondere Beachtung fand dabei die Klimaerlebnisswelt Oerlinghausen, die den Ratsmitgliedern und Gästen anschaulich und detailliert vorgestellt wurde.

Die komplette öffentliche Niederschrift der Sitzung findet sich im Ratsinformationssystem der Stadt Oerlinghausen (Hier klicken um Link zu folgen).

Bericht

Top 5: Bericht zur Klimaerlebnisswelt Oerlinghausen

Frau Dr. Röder, Verwaltungsvorstand Kreis Lippe, und Herrn Weigel, Geschäftsführer Lippe Tourismus & Marketing GmbH, stellten dem Rat und den Gästen anschaulich das Konzept der Klimaerlebnisswelt in Oerlinghausen vor.

Das Museum wird ca. 560 m² haben und aus vier Teilstücken bestehen, die alle in holzbauweise gebaut werden sollen (“Cradle to Cradle”). Der Einsatz regenerativer Energien sowie sichtbare technische und architektonische Maßnahmen zur Klimafolgenanpassung sollen das Gebäude abrunden. Wichtig: Es soll keinen direkten Blick zur Freibadwiese geben, damit Gäste dort auch weiterhin ungestört Baden und Sonnen können.

Die Ausstellung selbst soll sich interaktiv über mehrere Räume mit den Fragen beschäftigen, wie die Klimakrise unsere Region verändern wird und welche Auswirkungen wir zu spüren bekommen werden. In den drei aufeinander folgenden Räumen wird zuerst auf die Entwicklung der Erde und die Auswirkungen der Klimakrise eingegangen. Im zweiten Raum soll eine interaktive Vorstellung verschiedenste Extremszenarien der Klimakrise spürbar und lebendig machen. Im letzten Raum sollen schließlich Ideen und Lösungen zur Anpassung sowie Minderung der Klimakrise vorgestellt werden.

Besonders wichtig für die Bürger*innen, allen voran die Anwohner*innen rund um das geplante Bebauungsgebiet, ist aber das Verkehrskonzept. Nachdem wir in der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen vermehrt Kritik und Unmut über das Fehlen eines durchdachten Verkehrskonzeptes geäußert haben, wurden nun zumindest erste Ansätze der Planung präsentiert. Neben der verträglichen Einbindung in die Umgebung ist dazu Folgendes geplant:

  • Gute postfossile Anbindung mit dem ÖPNV
  • Geringe Belastung der AnwohnerInnen (Besucherbusse an der Holter Straße)
  • Besucherlenkung
  • Minimierung der Eingriffe in die vorhandene Erschließung

Für das spätere Betriebskonzept soll es zudem lukrative Anreize für die Anreise mit ÖPNV geben, ein Buchungssystem zur Kanalisierung der Besucher*innen eingeführt werden und eine enge Abstimmung mit dem Freilichtmuseum, dem Freibad sowie dem Naturschutzgroßprojekt geben. Bei einer ganzwöchigen Öffnung rechnet man zur Zeit mit ca. 45.000 Besuchern pro Jahr.

Zum ersten Mal wurde mit dem Bericht sowohl den Ratsmitgliedern als auch den Bürgern ein Konzept für die Klimaerlebnisswelt vorgestellt. Als Fraktion begrüßen wir dabei vor allem die Planung eines guten Verkehrskonzeptes, bei dem weder die Anwohner*innen noch das direkt anliegende Naturschutzgroßprojekt Leidtragende eines erhöhten Verkehrsaufkommens werden.

Top 9: Wiedererrichtung eines Beachvolleyballfeldes an den Sportanlagen des Schulzentrums

Vorlage 117/XI

Die Erweiterung des ALDI-Marktes am Kalkofen ist inzwischen abgeschlossen, das Verfahren dazu wurde im Bauausschuss vom 15.10.2018 eingeleitet. In der Vorlage 698/X hieß es zu den Beachvolleyballfeldern:

“Die benötigte Fläche wird derzeit hauptsächlich durch zwei Beachvolleyballfelder belegt. Fa. ALDI ist bereit, hierfür angemessen Ersatz zu schaffen und auch einen notwendigen Ballfangzaun für den Kunstrasenplatz an der Grenze zur Markt-Fläche auf eigene Kosten zu errichten. Die Bedingungen der Grundstücksübertragung werden derzeit von der Kämmerei vorverhandelt.”

Mit dem Investor wurde damals eine Summe aufgrund eines Angebotes für ein Beachvolleyballfeld von vor 3 Jahren (2018) gemacht. Aufgrund von deutlichen Preissteigerungen (vor allem beim Sand) ist ein Feld mittlerweile allerdings deutlich teurer, sodass insgesamt ca. 30.000, – € zusätzliche Kosten für die Stadt entstehen.

Der Rat entschied letztlich als Beschluss, dass die Verwaltung mit dem Anbieter spricht, ob mit einem anderem Sand ein günstigerer Preis möglich ist. Sollte dies nicht der Fall sein, wird neu ausgeschrieben.

Auch wenn dieser Kompromiss von uns mitgetragen wurde (wir unterstützen dabei ausdrücklich die Errichtung eines neuen Beachvolleyballfeldes), ist es erschreckend, wie schlecht der angemessene Ersatz für die verlorenen Felder am Kalkofen mit dem Investor verhandelt wurde. Der Entschluss für die Erweiterung wurde im Rat ausdrücklich unter der Prämisse getroffen, das die Kosten für die Errichtung eines Ersatzfeldes in voller Höhe vom Investor getragen werden. (Anmerkung: Die Mitglieder der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen stimmten gegen die Erweiterung des Marktes und den damit verbundenen Abriss der Beachvolleyballfelder oder enthielten sich).

In Zukunft wird der Rat vor einer Abstimmung verstärkt auf die Vertragsdetails und Summen eingehen müssen, die zwischen Verwaltung und privaten Investoren getroffen werden. Nur so können ähnlich gelagerte Fälle vermieden werden.

Die nächste Sitzung des Rates findet vorraussichtlich am 02.09.2021 statt.

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