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Nach dem ersten TV-Triell zwischen Annalena Baerbock, Olaf Scholz und Armin Laschet, hatte die Neue Westfälische auch je die drei Bundestagskandidaten im Wahlkreis 136 um ein kurzes Interview gebeten.

Den Artikel aus der Neuen Westfälischen vom 01.09.2021 findet sich hier: Höxteraner Kandidaten zum Rennen ums Kanzleramt: „Wir müssen jetzt kämpfen“ | nw.de

Die Fragen im Interview gibt es darüber hinaus an dieser Stelle in ganzer Länge.

Für uns GRÜNE ist klar, das nach 16 Jahren Angela Merkel und Stillstand unter der GroKo eine andere Richtung in der Politik kommen muss.

Derzeit überholt die SPD die Union, die Grünen stehen bei allen Umfragen auf Rang drei. Glauben Sie noch an die Kanzlerschaft von Frau Baerbock?

In den Umfragen stehen alle drei Parteien eng beieinander, das Rennen wird bis zum Wahlabend komplett offen sein. Für uns GRÜNE ist klar, das nach 16 Jahren Angela Merkel und Stillstand unter der GroKo eine andere Richtung in der Politik kommen muss. Darum kämpfen wir stärkste Kraft im nächsten Bundestag zu werden und mit Annalena als Kanzlerin unser Land zu erneuern.

Was denken Sie, muss jetzt passieren, damit die Grünen das verlorengegangene Terrain wieder aufholen können?

Wir müssen deutlich machen, das es einen echten Richtungswechsel in der Politik nur mit GRÜN geben wird. Sowohl Union als auch SPD stehen für ein weiter so wie bisher. Nach 16 Jahren Union und 8 Jahren GroKo mit der SPD sehen wir eine Regierung die am Ende ist: Klimakrise, Maskendeals, Wirecard-Finanzskandal und jetzt das Versagen in Afghanistan. Wenn Union und SPD wirklich Interesse an einem Richtungswechsel haben, hätten sie diesen längst machen können.

Während des Wahltriells war Frau Baerbock kämpferisch – honoriert wurde das von den Zuschauern nicht. Aber es folgen ja noch zwei weitere TV-Trielle. Was denken Sie, müsste Frau Baerbock jetzt machen?

Da muss ich wiedersprechen. Annalena Baerbock hat beim Triell am Meisten überzeugt. Sie hat klare und präzise Antworten gegeben, Empathie gezeigt und eine Vision für unser Land präsentiert. Als Einzige konnte sie bei den Zuschauern deutlich an Sympathie hinzugewinnen, das lässt sich aus den Umfragen vor und nach dem Triell ablesen. Daran gilt es anzuknüpfen.

Welches Thema, glauben Sie, ist für die Wählerinnen und Wähler aktuell am wichtigsten?

Die Klimakrise, ihre Folgen und die nötigen Anpassungen sind wahlentscheidend geworden. Ob wir unsere Klimaziele erreichen oder nicht wird weitreichende Konsequenzen für das Leben unserer Kinder und Enkelkinder haben. Das ist für viele am wichtigsten.

Welche Rückmeldungen bekommen sie von den Wählerinnen und Wählern im Kreis Höxter?

Ich bekomme von vielen die Rückmeldung, das sie sich eine andere Richtung in Berlin wünschen und eine Regierung, die endlichen die großen Herausforderungen angeht. Es liegt eine Wechselstimmung in der Luft.

Die Grünen werden von beiden anderen Kandidaten häufig als Verbotspartei dargestellt – so auch mehrfach beim Triell am Sonntag. Nervt Sie das eigentlich? Was denken Sie, wie das auf die Wähler wirkt?

Ich sehe nicht, das die Wähler*innen dieses Image von uns haben. Eher im Gegenteil. Wir bekommen Rückmeldungen z.B. von Unternehmern, die darüber klagen das die GroKo ihnen Verbietet erneuerbaren Strom aus eigener Produktion selbst zu nutzen. Das Bundesverfassungsgericht hat sogar geurteilt, das Klimaschutz der Schutz der Freiheit zukünftiger Generationen ist. Heutige Handlungen dürfen die Lebenschancen unserer Kinder und Enkelkinder nicht riskieren.

Laut der Demoskopen sind viele Wähler noch unentschlossen. Wie können sie eingefangen werden?

In den letzten Wochen müssen wir noch einmal deutlich machen, um wie viel es bei dieser Wahl geht: Klimakrise, Pflegenotstand, Fachkräftemangel, Rentenlücke. Wir stehen vor enormen Herausforderungen bei denen sowohl Union als auch SPD für ein weiter so und den Status Quo stehen.

Thema Koalition: Was denken Sie über ein Dreierregierungsbündnis gemeinsam mit der Partei die Linke?

Als Außenpolitiker habe ich sehr starke Zweifel an der Regierungsfähigkeit der Linken. Diese wurden durch die Abstimmung zum Mandat der Bundeswehr zur Rettung der afghanischen Ortskräfte noch einmal bestätigt. Grundsätzlich müssen demokratische Parteien zu Gesprächen bereit sein, solange die Linke aber bei ihrer ideologischen Außenpolitik bleibt sehe ich keine Chance für ein Dreierregierungsbündnis.

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