Atomfreies Dreiländereck
Am 07.03.2021 wurde vor dem Gelände des ehemaligen Kernkraftwerkes Würgassen eine Mahnwache gegen den Atommüll-Bahnhof abgehalten. Zusammen mit vielen weiteren Grünen war auch ich dort, um ein starkes Zeichen gegen die Pläne der BGZ (BGZ Gesellschaft für Zwischenlagerung mbh) zu setzen!
Worum geht es?
Auf dem Gelände des ehemaligen Kernkraftwerkes in Würgassen soll ein Bereitstellungslager für schwachen- und mittelradioaktiven Atommüll entstehen. Der Atommüll soll dort von überall aus der Bundesrepublik angeliefert, sortiert und aufbereitet werden und wird im Anschluss in das Endlager Konrad nach Salzgitter gefahren.
Intransparente Entscheidung, fragliche Begründung
Die Auswahl für Würgassen als Standort des Bereitstellungslagers für Atommüll ist dabei vollkommen willkürlich und ohne unabhängige wissenschaftliche Einschätzung gefallen. Gerade bei einem Bereitstellungslager, bei dem es sich im Grunde um einen logistischen Umschlagplatz handelt, ist eine sichere Zwischenlagerung sowie ein sicherer Transport unerlässlich. In Würgassen ist diese Situation nicht gegeben.
Zum Einen ist das Dreiländereck insgesamt unzureichend an die nötigen Transportnetze angeschlossen. Weder der Schienenverkehr noch die Autobahnnetze ermöglichen einen sicheren Transport von Atommüll. Zum anderen liegt die geplante Logistikstätte im Überschwemmungsgebiet der Weser. Ein denkbar schlechter Ort für ein Bereitstellungslager.
Kritisch wird vor allem aber auch die intransparente Entscheidung zum Standort bemängelt. Ohne Transparenz, ohne Beteiligung der Bürger:innen und ohne unabhängige wissenschaftliche und ergebnisoffene Studien wurde Würgassen als Standort ausgewählt. Mittlerweile hat das BGZ schon mehr als 2 Millionen Euro Steuergelder in den Standort gesetzt. Summen, die in einem transparenten und offenen Prozess zur bundesweiten Suche nach einer geeigneten Ortschaft besser aufgehoben wären.
Meine Position
Ich stelle mich entschieden gegen das geplante Bereitstellungslager in Würgassen!
Es geht darum, dass transparent und mit allen zusammen eine Entscheidung getroffen wird
Ja, die Aufbereitung und Lagerung von Atommüll, der in Deutschland produziert wurde, ist eine Verantwortung, der wir uns als Gesellschaft stellen müssen. Aber es muss dabei in voller Transparenz und auf Basis unabhängiger wissenschaftlicher Gutachten gehandelt werden. Politische Bequemlichkeit für einen Standort lehne ich ab!
Weitere Links
Kleine Anfrage der Abgeordneten Miriam Staude & Christian Meyer im Niedersächsischen Landtag zum Logistikzentrum in Würgassen (11.05.2020)
Kleine Anfrage der Abgeordneten Wibke Brems, Sigrid Beer und Matthi Bolte-Richter im Nordrhein-Westfälischen Landtag zum Logistikzentrum in Würgassen (23.07.2020)